Wirksamkeit
Ein multidisziplinäres wissenschaftliches Team der Technischen Universität in Dresden unter der Leitung von Prof. Uwe Kämpf entwickelte in Zusammenarbeit mit renommierten Augenklinken in ganz Deutschland die Caterna-Sehschulung als telemedizinische Anwendung. Die FAVAS- (Focal Ambient Visual Acuity Stimulation) Therapie wurde in drei klinischen Studien (1-4) untersucht und wird auch weiterhin wissenschaftlich begleitet. Die Studien bestätigen den Wirkmechanismus der FAVAS-Therapie. Die Okklusionstherapie („Abkleben“) in Kombination mit der FAVAS-Therapie macht die Amblyopietherapie doppelt so effektiv wie eine alleinige Okklusionstherapie (2-4).
Das Geheimnis des Therapieerfolgs ist ein spezielles schmalbandiges Wellenmuster, das im Hintergrund der transparenten Computerspiele zu sehen ist (1-4). Dieses Muster stimuliert das Gehirn dazu die Verbindung zum schwachen Auge wieder herzustellen. Dadurch wird eine Verbesserung des Visus erzielt und die Sehleistung effizient erhöht. Die Therapiespiele dienen lediglich zur Aufmerksamkeitsbindung der kleinen Patienten. Die Caterna Sehschulung wird bereits in über 350 Praxen und Kliniken angeboten. Über 4.000 Behandlungen wurden schon erfolgreich durchgeführt.
Der Nachweis der klinischen Relevanz für die Amblyopietherapie gelang mit einer Studie von 2008 (3), in welcher 193 Kinder die durchschnittlich 23 Monate okkludierten keinen weiteren Visusanstieg zeigten. Anschließend wurde sechs Monate mit Caterna stimuliert und ein durchschnittlicher Visusanstieg von 1,9 Zeilen erzielt. In Verhältnis zur vorherigen alleinigen Okklusion bedeutet das eine doppelte Effektivität von Okklusion plus Caterna (3).
Eine RCT-Studie von 2022 (4), in welcher welcher 37 Kinder jeweils Okklusion + FAVAS als First-Line vs. Second-Line-Therapie erhielten, zeigte eine deutliche Überlegenheit der First-Line Therapie, d.h. die initiale Kombinationstherapie aus Okklusion + FAVAS (Effektstärke Cohen’s d 1,91 vs. 1,09) (4).
Hier finden Sie eine Auswahl der Studien und Veröffentlichungen:
(1) 2001 – Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde: Unterstützende Amblyopiebehandlung durch Computerspiele mit Hintergrundstimulation: Eine placebokontrollierte Studie
(2) 2003 – Computerunterstützte Sehschulung bei Amblyopie II: Eine multizentrische prospektive Studie der Roland Ernst Stiftung begleitete die Behandlung von rund 200 Kindern mit Amblyopie zwischen 4 und 14 Jahren.
(3) 2008 – Strabismus: Long-Term Application of Compute Based Pleoptics in Home Therapy: Selected Results of a Prospective Multicenter Study
(4) 2011 – Spielen statt Schielen: Behandlung der unilateralen Schwachsichtigkeit (Amblyopie) durch oszillierende Sinusoidalgitter (Technische Universität Dresden)
(5) 2020 – Dissertation Nicolas Kaupke: Amblyopietherapie mittels computergestützter Stimulationsübungen – Langzeitergebnisse aus der Praxis
(6) 2022 – Strabismus: Visual acuity increase in meridional amblyopia by exercises with moving gratings as compared to stationary gratings